Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

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Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon krambambuli » Mo 27. Mär 2017, 16:09

Versquantifizierung bei carmen 92

Lesbia mi dicit semper male nec tacet umquam


wie werden hier dicit und male gemessen? 2 mal kurz oder 2mal lang?


Lesbia mi dicit
_ vv _ v v

semper male
_ _ _ _

nec tacet umquam
_ v v _ x

(Skandierung lt. Schulbuch von Klett)


oder



Lesbia mi dicit
_ vv _ _ _

sem[b]per[/b] male
_ _ v v

nec tacet umquam
_ v v _ x

(Wenn ich nach den Positionslängen gehe)





Oder ist gar beides falsch und es gibt eine dritte Lösung?
Bin grade etwas verwirrt.
Danke im voraus für eure Hilfe :-)
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon marcus03 » Mo 27. Mär 2017, 16:20

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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon krambambuli » Mo 27. Mär 2017, 16:27

Dann ist meine zweite Version richtig, wenn ich das richtig sehe? und die im Buch falsch?
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon marcus03 » Mo 27. Mär 2017, 16:37

Ita est, si ipse aut computatrum non erramus. :)
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon krambambuli » Mo 27. Mär 2017, 16:44

gratias tibi ago! ;)

Eigentlich fand ich die "Latein Lektüre aktiv" von Klett immer sehr gut einsetzbar in der Schule.
Aber wenn man jetzt auch noch alles überprüfen muss... dann ist das ärgerlich...
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon Prudentius » Di 28. Mär 2017, 07:23

"dicere" mit langem i, Stamm wie im gr. deik-nymi, noch der d. Diphthong bei "zeigen" verrät es!
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon krambambuli » Di 28. Mär 2017, 12:21

Prudentius, was mich verwirrt hat, war, dass es in einem SchulbuchFALSCH drin steht... :)
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon Zythophilus » Di 28. Mär 2017, 16:56

Die Quantitäten eines modernen deutschen Wortes, mag es auch stammverwandt oder ein Fremd- oder Lehnwort aus dem Lateinischen sein, würde ich nicht unbedingt als Beleg heranziehen. "Vater" hat ein langes a, gehört aber doch mit pater zusammen, bei dem das a kurz ist.
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon Prudentius » Mi 29. Mär 2017, 09:14

Sag eben "Eselsbrücke", wenn nicht Beleg! Aber das lange a von Vater ist bei uns sekundär, es liegt einfach an der offenen Silbe, da bekommt sogar der l. "Pater" ein langes a.

Für den Catull-Leser kann man noch anführen: "Dicebas quondam solum te nosse Catullum ,,,", um das lange i von dicere zu illustrieren.
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon krambambuli » Di 4. Apr 2017, 13:02

oder man schlägt einfach im Lexikon nach... da stehen die Naturlängen ja drin ;)
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Re: Carmen 92 - 1. Vers - Quantitierung

Beitragvon Zythophilus » Di 4. Apr 2017, 15:23

Praktisch ist es schon, im Wörterbuch nachzuschlagen, aber auch banal. Etwas mehr Aufwand ist es wohl, einen Beleg des Wortes in einem Vers zu suchen, also wie dicebas - von Prudentius ja vorgeschlagen -, wo der fragliche Konsonant im konkreten Fall eindeutig lang ist. So kann man sich das vielleicht besser einprägen.
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