medicus hat geschrieben:Hier ein schöner Beitrag zu dem Thema:https://nohoearmy.wordpress.com/2011/02 ... -deutsche/
eigentlich erübrigt sich zu diesem Schwachsinn jeder Kommentar. Aber da ihn offenbar auch Leute wie unser Medicus bejubeln, möchte ich doch ein paar Dinge richtigstellen:
Dass in Österreich deutsch gesprochen wird, bedeutet noch lange nicht, dass die Österreicher Deutsche sind. Auch in den USA und in Kanada wird englisch gesprochen, ohne dass deshalb die Amerikaner Engländer wären. Keinem Berner oder Züricher würde es einfallen, sich als "Deutschen" zu bezeichnen, bloß weil er deutsch spricht.
Es ist zwar richtig, dass nach dem Zusammenbruch der Monarchie und infolge des allerorts grassierenden Nationalismus ein großer Teil der deutschsprechenden Österreicher sich als der deutschen Nation zugehörig betrachtete. Aber spätestens nach den traumatischen Erfahrungen der Naziära ist den Österreichern dieses Zugehörigkeitsgefühl ziemlich restlos abhanden gekommen. Dass Österreicher und Deutsche eine jahrhundertelange gemeinsame Geschichte teilten, widerspricht nicht der nunmehrigen Existenz einer eigenen österreichischen Nation.
Der Begriff Nation hat weniger mit Sprache oder gar "Rasse"
zu tun als mit Identitäts- und Zugehörigkeitsgefühl. Ein Bewohner des Tessin mag italienisch sprechen, aber er wird sich nicht als Italiener, sondern als Schweizer fühlen. Ein Wiener, dessen Vorfahren aus Böhmen oder Galizien zugewandert sind, spricht naturgemäß deutsch, aber es wäre absurd, ihn deshalb einen Deutschen zu nennen.
Eine persönliche Bemerkung sei mir noch gestattet: Wenn ich über die Grenze nach Ungarn fahre, ist mir alles - ausgenommen die Sprache, die ich leider nur ansatzweise verstehe - vertraut: die Mentalität der Menschen, ihre Musik, die Ähnlichkeit der Lebensweise usw. Fahre ich hingegen nach Hamburg, fühle ich mich fremd, trotz oder wegen der angeblich gemeinsamen Sprache.