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Bussinatrix hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass man bei Plinius vielleicht etwas Näheres zu dem lateinischen Wort "locusta" finden könnte.
Name
Um die Entstehung des deutschen Namens Johannisbrot ranken sich zwei Legenden: zum einen soll der Johanniterorden an der Verbreitung des Johannisbrotbaumes beteiligt gewesen sein, zum anderen soll Johannes der Täufer sich von den Früchten und Samen während seines Aufenthaltes in der Wüste ernährt haben. Bezug genommen wird auf Matthäus 3, 4: „Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung.“ (Mt 3,4 EU), wobei angenommen wird, dass unter wildem Honig ein Produkt aus den Früchten des Johannisbrotbaums zu verstehen ist. Eine andere Deutung ist, dass ein Schreibfehler zu dem Begriff Heuschrecken geführt habe. Dafür spricht, dass die hebräischen Begriffe für Heuschrecken (חגבים=hagavim) und Johannisbrotbäume (חרובים=haruvim) sehr ähnlich sind.
Vor der Verschriftlichung des NT muss es schon Erzählungen, zumindest mündlich tradiert, gegeben haben. Diese waren in aramäischer Sprache. Ob darin auch eine solche Verwechslung möglich ist, kann ich nicht sagen, möglicherweise gibt es auch direkte Rückgriffe auf das AT und damit auf hebräische Begriffe. Sehr wahrscheinlich kommt es mir allerdings nicht vor.Bussinatrix hat geschrieben:da die Originalschriften des Neuen Testaments doch auf Griechisch verfasst sind und eben nicht auf Hebräisch!
Heuschrecken sind die einzigen reinen und daher auch essbaren Insekten (Lev 11,21f). Sie können gedörrt, auf Kohlen geröstet, in Salzwasser gekocht oder in Butter gebacken gegessen werden (vgl. das assyrische Flachrelief Abb. 2 aus dem 7.Jh. v. Chr., das zeigt, wie Diener Sanheribs neben Granatäpfeln auch gedörrte Heuschrecken bringen, die als Delikatesse galten). Mt 3,4; Mk 1,6 erinnern an die asketische Lebensweise Johannes des Täufers, der sich von Heuschrecken ernährte (vgl. Kelhofer 2005).
Named after the "locusts" said to have been eaten by John the Baptist, based on the theory that they were really carob pods.
16. [59] Similis et quam Iones cerauniam vocant, trunco et ipsa fertilis – pomum siliqua – ; ob id quidam Aegyptiam ficum dixere, errore manifesto: non enim in Aegypto nascitur, sed in Syria Ioniaque et circa Cnidum atque in Rhodo, semper comantibus foliis, flore candido cum vehementia odoris, plantigera imis partibus et ideo superficie flavescens, sucum auferente subole. pomo antecedentis anni circa canis ortus detracto statim alterum parit, postea floret per arcturum, hieme fetus eius nutriente.
[1085] ceraunius, a, um (κεραύνιος), zum Donner-, Blitz gehörig; dah. I) rötlich, a) ceraunia gemma, ein Edelstein, wahrsch. eine Art Katzenauge, Plin. u.a. – Nbf. ceraunium, ī, n., Claud. u. Mart. Cap., u. ceraunus, ī, m., Prud. u. Mart. Cap. – b) ceraunia vitis, von rötlicher Farbe, Col. 3, 2, 1. – c) ceraunia, ae, f., das Johannisbrot, Plin. 13, 59 (von Plin. mit ceronia, κερωνία, verwechselt). – II) nom. propr., A) Cerauniī od. Ceraunīmontēs, m., u. gew. (bes. b. Dicht.) bl. Ceraunia, ōrum, n., Κεραύνια ορη, die Donnerhöhen, ein hohes, sich längs der epirotischen Küste hinziehendes Gebirge, j. Kimara od. Monti della Chimera, durch häufige Gewitter berüchtigt, u. bes. dessen in das Adriatische Meer ragendes Vorgebirge, Acroceraunium promunturium, Plin. 3, 97, od. bl. Acroceraunia u. Ceraunia (s. unten die Zitate), griech. τὰ ἄκρα Κεραύνια, j. Capo della Linguetta, den Schiffen sehr gefährlich, Ceraunii (Cerauni) montes b. Mela 2, 3, 10 (2. § 39). Suet. Aug. 17, 3. Flor. 2, 9, 4: Ceraunia b. Verg. georg. 1, 332. Prop. 1, 8, 19; 2, 16, 3 u.a. (s. die Dichterstst. bei Drelli zu Hor. carm. 1, 3, 20): montes Acroceraunia u. montes Acroceraunii b. Plin. 3, 145: 4, 1. § 1 u. 2: infames scopuli Acroceraunia, Hor. carm. 1, 3, 20, u. bl. Acroceraunia (appell. = gefährlicher Ort), Ov. rem. 739. – B) der nordöstliche Teil des Kaukasus, der an Albanien grenzt, zuw. = der ganze Kaukasus, Mela 1, 19, 13; 3, 5, 4 (1. § 109 u. 3. § 39): Ceraunius mons, Plin. 5, 99. Mart. Cap. 6. § 683.
[1091] cerōnia, ae, f., s. ceraunius no. I, c.
κερατωνία, ἡ,
A = κερωνία, κερατέα, carob-tree, Ceratonia Siliqua, Gal. 12.23, Aët.1.201, Hsch.
medicus hat geschrieben:Dafür spricht, dass die hebräischen Begriffe für Heuschrecken (חגבים=hagavim) und Johannisbrotbäume (חרובים=haruvim) sehr ähnlich sind.
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