Stomachatus hat geschrieben:1) Wie lernen Kinder die Muttersprache?
Ein Kind hat ganz andere Voraussetzungen und lernt ganz anders als ein Erwachsener, weil es nicht reflektiert,
sondern primär situativ lernt.
Wir zudem leben im 21. Jhdt. in einem völlig anderem sozio-kulturellen, schwierigen Kontext.
Stomachatus hat geschrieben:müssen wir ein Sprachgefühl entwickeln.
Stimmt. Nur erfordert das viel Zeit und gründliche Lektüre. Wer hat die heute noch?
Eine Sprache, die ich nie aktiv zu gebrauchen gelernt habe, bleibt eine theoretische Sprache, bei der es v.a. in der Schule nur noch darum geht, die Inhalte
halbwegs zu verstehen.
Stomachatus hat geschrieben: Im Fach Englisch oder Russisch wäre das nicht absurd?)
Auch Russisch oder Chinesisch lernt ein Deutscher wohl nicht so leicht wie Englisch. Französisch ist schon viel schwerer als Englisch für die Meisten.
Stomachatus hat geschrieben:Und die Studenten von heute sind die Lehrer von morgen. Und wenn es so weiter geht, wird es kein Übermorgen geben.
Die Studenten haben heute schon ganz andere Voraussetzungen als noch vor 30 oder 40 Jahren.
Mit dem bisschen Schmalspurschullatein kommen die Meisten nicht weit. Viele scheitern und werfen hin.
Dt-Lt. ist für sie absolutes Neuland.
Man kann auch nicht schnell mal in ein Land fliegen um unter Native-Speakern die Sprache zu lernen oder zu vertiefen.
Stomachatus hat geschrieben:Und wenn es so weiter geht, wird es kein Übermorgen geben.
Traurig, aber wohl nicht aufzuhalten in einer Welt der absoluten Zweckrationalität und Zeitdrucks ohne Ende.
Anscheinend warst und bist du in der glücklichen Situation (Begabung eingeschlossen), dass du anders an Latein herangehen konntest bzw. kannst als Otto-Normal-Lateinlerner, der Latein vllt. oft gerade dehalb wählt, weil er es nicht sprechen muss.
