Stomachatus hat geschrieben:Der Schüler (oder Dein Cousin oder Dein Kumpel, der Mist gebaut hat und dem Du helfen willst) muss zuerst den Sachverhalt verstehen.
Ich frage mich, wie man sich wegen eines Sachverhaltes, den man relativ leicht erkären kann ( wie es tiberis mit seinem Hinweis auf lavari getan hat) so aufregen kann und daraus fast ein Drama machen muss.
Es geht um die Erklärung eines grammatischen Phänomens, das man m.E. am besten durch ein vergleichbares Beispiel Schülern deutlich machen kann.
Umschreibungen machen zwar den Inhalt verständlich, erklären aber nicht das grammat. Problem. Doch genau darum geht es. Was hilft es mir, wenn ich weiß, was gemeint ist, aber mir das Phänomen unklar bleibt.
Wer den Versuch, ein solches Phänomen nachvollziehbar zu machen, als Kleinscheiß bezeichnet, disqualifiziert sich als ernstzunehmender Fachvertreter und erweckt den Eindruck einer gewissen Inkompetenz, wenns um Eingemachte geht. Lehren heißt v.a. etwas erklären und nicht durch Umschreiben vor dem Problem davonlaufen,
womöglich noch mit dem Hintergedanken, die Schüler seien ohnehin zu dumm, das zu verstehen.
Ich sehe darin einen weiteren Beweis dafür, wie realitätsfern und realitätsblind unser Stomachatus ist, der, von sich ausgehend, Visionen im Blick auf das Erlernen der lat. Sprache hat, die von Voraussetzungen und idealen Wunschvorstellungen ausgehen, die so gut wie nirgends anzutreffen sein dürften.
Weil man die großen Ziele aus den Augen verliert.
Auch große Ziele beginnen mit kleinen Schritten. Wenn nicht einmal diese realistisch sind oder aus pragmatischen Gründen nicht möglich sind (Zeitmangel, Motivation/Motivierbarkeit, Reizüberflutung etc.) ,
platzt jede Vision über kurz oder lang.
Der rasante gesellschaftliche Wandel mit absoluter Priorisierung der Ökonomie (Kosten-Nutzen-Denken) tut ein Übriges. Totalverzweckung ist der Tod jeder noch so tollen Vision. Dafür gibt es genügend Beispiele in
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Zudem läuft jeder Visionär, der zu scheitern droht, Gefahr, entweder zum Fanatiker zu werden oder an der
Welt zu verzweifeln, die nun mal alles andere ist als ein Ort, der nur auf Visionen wartet und schon gar nicht auf solche, deren Nutzen sich nicht zählen, wiegen oder messen lässt. Gefragt ist der schnelle, nachweisbare Erfolg zun möglichst niedrigen Kosten. Dass die Qualität darunter leiden muss, ist bekannt wird aber in Kauf genommen - aus Kostengründen, auch wenn die Folgen oft zu noch teuerer werden als eine solideres, aber aufwändigeres Grundkonzept . Das wird meist miteinkalkuliert, wenn man weiß, dass der Steuerzahler eh dafür aufkommen wird, weil es kein Zurück mehr gibt ohne ein Fiasko auszulösen.
Der Berliner Flughafen, Stuttgart21, diverse Bildungsreformen (inkl. G8) sind nur einige Beispiele, die zeigen, was aus Visionen werden kann: Ein Fass ohne Boden mit Kosten nvon noch größerer Bodenlosigkeit.
Nur gut bzw, schlecht, dass der Staat bodenlose Schulden machen kann, wenns drauf ankommt, wohl wissend, dass sie niemals zurückgezahlt werden. Was Amerika kann, wird bald die ganze Welt können und tun, wenn die nächsten ökonomischen Blasen platzen. Und das ist so sicher wie "illud AMEN in ecclesia semper audiendum".Wenn dann plötzlich gespart werden muss, wird der Bildungssektor mit das erste Opfer sein. Auch darauf kann man wetten ohne jedes Risiko. Denn gespart wird bekanntlich fast immer am falschen Ort. Lieber 20 Milliarden in die Rüstung als 20 Millionen in die Bildung.
Alles nur eine Frage der besseren Lobby?