Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Sprache

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Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Sprache

Beitragvon tilbi » Do 27. Sep 2012, 20:56

Liebe LateinerInnen,

da eine Novum im deutschen Fernsehen, möchte ich es hier in die Runde streuen.

"Experimentum Romanum" - Alle Folgen "Das Römer-Experiment" in lateinischer Sprachfassung ab Montag 7:20 Uhr im Südwestfernsehen, immer Montags die nächsten 4 Wochen.
Wer es gar nicht erwarten kann, alle Folgen sind auch schon online: http://www.planet-schule.de/sf/filme-on ... &film=8835
Hintergrundinfos und Skripte gib es hier:
http://www.planet-schule.de/wissenspool ... manum.html

Viel Spaß wünscht tilbi
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Wow!

Beitragvon Willimox » Do 27. Sep 2012, 21:14

Schaut gut aus, auch und wegen der textuellen Begleitmaterialien!

Bild


0:01
Haec est culina domus Romanae.
Est mane! Sed homines in culina diu laborant.
Romani cibum valde amabant.
Divites Romani magnas cenas amabant.
Itaque saepe multi homines in culinis laborabant!
Dies ist die Küche eines römischen Hauses. Es ist früh! Aber die Menschen in der Küche arbeiten schon lange.
Die Römer liebten das Essen sehr. Reiche Römer liebten große Gastmähler. Deshalb arbeiteten oft viele Menschen in den Küchen.

0:35
O-Ton Lichter
Heute geht es um das Essen der Römer. Da habe ich sofort Bilder im Kopf. Mal ganz ehrlich, könnt ihr euch vorstellen: Kleopatra liegt am Sofa, Cäsar daneben, dann reicht er ihr Flamingozungen rüber, natürlich gefüllte, Bärentatzen in Honig gemacht und womöglich noch Kamelfüße gesotten. Sehr dekadent! Na ja, aber das war nicht wirklich das römische Essen. Was uns interessiert: In den germanischen Provinzen, was wurde da gegessen? Dafür bin ich alleine etwas unkompetent. Deswegen habe ich mir drei Herrschaften dazugeholt, die wirklich Ahnung haben, was im Römischen Reich so passiert ist. Als erster an meiner Seite …

O-Ton Schareika
Ich bin Helmut Schareika, Archäologe und Altphilologe. (Als Tafel: Erforscht römische Rezepte)
O-Ton Lichter
Dann haben wir den Herrn …

O-Ton Schollian
Gerd Schollian vom römischen Freilichtmuseum Hechingen-Stein. (Tafel: Hat einen römischen Gutshof ausgegraben)

O-Ton Lichter
Und den hat er nicht nur ausgegraben mit vielen Freunden und Helfern, den hat er auch wieder aufgebaut. Dann haben wir Prof. Dr. …

O-Ton Rösch
Manfred Rösch. (Tafel: Untersucht als Archäobotaniker die Nutzpflanzen der Römer)


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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Christophorus » Do 27. Sep 2012, 22:10

danke :)

hätte ich wegen des Sendeplatzes sonst verpasst, aber es gibt ja auch Aufnahmegeräte :D
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon lateisngon » Do 23. Mai 2013, 05:25

Dafür bin ich alleine etwas unkompetent.




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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Laptop » Do 23. Mai 2013, 14:52

Der Ton ist ziemlich schulisch-angestrengt, so als ob man dem Hörer die Aussprache näher bringen möchte. Gerade aber das wird nicht getan, z. B. in der Sendung übers Essen:
quomōdo (auch falsche Betonung)
nōvum
Ä«ta
stābula
aedifīcia
…
Man lernt es also mehr oder weniger direkt falsch. "Puscha der Pfuscher" hat wenigstens nicht den Anspruch korrektes Latein zu sprechen, so daß bei ihm jeder ein Auge zudrückt, wegen seiner lustig-frechen Art. So ist er entschuldbar. Aber hier werden auf trockene Art Aussprachefehler vorgesprochen, das finde ich nicht attraktiv. :(
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Christophorus » Do 23. Mai 2013, 20:18

da hast du natürlich Recht, vermutlich hat man einen professionellen Sprecher genommen, der sicher auch Latein auf der Schule hatte, aber eben kein Philologe ist ... und falls es danach noch eine Redaktion gab, hat die sich wohl gedacht, dass man mit den "kleinen" Fehlern leben muss, ehe man das jetzt alles noch mal aufnimmt ..
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Christophorus » Mi 23. Jan 2019, 19:55

auch jetzt wieder montags in der Früh im SWR, die bereits gelaufenen Folgen in der Mediathek
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Laptop » Fr 8. Mär 2019, 09:59

Nochmal im Nachhinein betrachtet sind die Audiospuren wirklich eine Zumutung. Ich markiere mal die kritischen Vokale in den ersten 4 Minuten von "Schnelle Flussschiffe":
[00:23] recte: ĕtiam
[00:26] recte: relĭquiae.
[01:17] recte: danŭvius.
[01:24] recte: ălius.
[01:28] recte: vŏcatur.
[01:32] recte: impĕrium
[01:51] recte: făciunt. Sprecher hat wohl die Abscheu vor dem Klang "fuck".
[01:05] recte: cūstodiunt (hier ist es ausnahmsweise mal eine Länge die nicht bekannt ist)
[02:14] bei construunt wird das o nur dann lang gesprochen, wenn man das "n" nicht mitspricht.
[03:01] recte: tăbŭlam.
[03:04] recte: vŏlunt.
[03:05] recte: ăqua.
[03:05] recte: prohĭbere.
[03:23] recte: relĭquias.
[03:25] recte: invĕnerunt.
[03:46] recte: făbri.
[03:53] recte: ĭta.
... und so weiter, und so fort. Man will den Kindern was lernen indem man das Latein ausspricht, und jedes zweite Wort ist daneben. Wenn man es nicht einmal für nötig hält einen kompetenten Sprecher zu besorgen, dann sollte man die Jugend besser unbehelligt lassen. Um wieviel übler noch ist es falsch zu lernen, als gar nichts zu lernen. :X
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Tiberis » Fr 8. Mär 2019, 13:32

Laptop hat geschrieben:Wenn man es nicht einmal für nötig hält einen kompetenten Sprecher zu besorgen, dann sollte man die Jugend besser unbehelligt lassen.

Mit demselben Argument könnte man dann gleich auch die Abschaffung des Lateinunterrichts verlangen, denn ich wette hundert gegen eins, dass die große Mehrheit der Lateinlehrer dieselben Texte auch nicht besser aussprechen würde. Abgesehen von wenigen Ausnahmen (iiita, ciiibus u.a.) finde ich die Nachlässigkeit bei den Quantitäten weniger störend als die Aspiration der Verschlusslaute (milithes, parthes etc), für die gerade
deutsche Sprecher besonders anfällig sind.
Hüten wir uns also davor, allzu oberlehrerhaft zu sein und vor lauter Pedanterie im Detail den Blick auf das durchaus gelungene Ganze zu verlieren.
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Christophorus » Fr 8. Mär 2019, 13:58

Laptop hat geschrieben:[03:25] recte: invĕnerunt.

Man will den Kindern was lernen indem man das Latein ausspricht, und jedes zweite Wort ist daneben.



Was ist denn bei invenerunt zu beanstanden? Allerdings habe ich als Schüler selber einen Lehrer gehabt, der die Prosodie kaum beherrscht hat, das ist später kaum noch zu beseitigen, daher beanspruche ich in dem Punkt keine Unfehlbarkeit.
Hingegen halte ich den Ausdruck "jemandem etwas lernen" für schlechtes Deutsch. ;-)
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon medicus » Fr 8. Mär 2019, 14:05

Laptop hat geschrieben:Man will den Kindern was lernen


So spricht der Franke:
http://www.nordbayern.de/2.209/2.283/un ... n-1.782886
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Zythophilus » Fr 8. Mär 2019, 14:33

Das e ist im Perfektstamm von uenire und damit auch inuenire lang.
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Laptop » Fr 8. Mär 2019, 15:07

Zythophilus hat geschrieben:Das e ist im Perfektstamm von uenire und damit auch inuenire lang.


Das stimmt natürlich. Danke für die Korrektur. Ob ich pedantisch bin? In diesem Falle ja, zum Wohl des Faches , das unter genau solchen Sprechern und Lehrern zu leiden hat. Gerade Du Zythophile weißt ja, daß die ganze Metrik steht und fällt mit der genauen (pedantischen!) Kenntnis der Quantitäten. Und gerade das verlangt man von den Schülern im Unterricht dann auch, dass sie skandieren. Das heisst man verlangt eine höchst genaue Kenntnis der Quantitäten zur Analyse der Poesie, die auf der andern Seite, aus Nachlässigkeit, auch noch falsch vermittelt wird. Das regt mich auf.

Und wirklich, ein wesentlicher Grundpfeiler der Altphilologie ist akribische Sorgfalt, die man in negativem Sinne Pedanterie nennt. In meinen Augen ist das etwas zu Begrüßendes. Sonst wäre ich nicht hier, als Pedant unter Pedanten (die ich sehr schätze!).

Ich gehe auch noch den Schritt zu meinen, daß der Stellenwert des (korrekten) Klangs einer Sprache, mindestens so hoch anzusiedeln ist, wie jede Verschriftlichung, Texte und die Grundzüge der Grammatik. Wer den Klang und die Aussprache als geringer schätzt, der lehrt dann eher eine Schreibe anstatt einer Sprache.
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 8. Mär 2019, 16:13

Salve Laptop,
Ich verstehe deine Intention. Genau wie Tiberis schrieb, liest kaum ein Lateinlehrer ohne Fehler. Es fehlt die Korrektur eines korrekten Sprechers, was immer ein Problem einer nicht mehr gesprochenen Sprache ist. Unabhängig davon, dass sich nicht wenige in der Lat.Phil. untereinander uneinig sind, fliessen oft auch bei ihnen eigene "Betonungen" der Muttersprache mit ein. In meiner Zeit war ja noch die Schulaussprache überall ganz normal: "Zizero" läßt grüßen. ;-)
Muß man dies immer auf die Waagschale legen? Vielleicht, wenn man lat. Gedichte schreibt, was nur wenige tun. Mir wäre lieber, wenn das Wissen bei den jetzigen und zukünftigen Lateinstudenten so weit reichen würde, dass wenigstens korrekt übersetzt und geschrieben wird.
Mir persönlich ist die Lateinische Sprache schon wichtig, nur sehe ich sie mehr im Verbund mit der antiken Geschichte und den schriftlichen Überlieferungen. Sprechen müssen wir ja die Sprache eigentlich nicht mehr, außer in ganz speziellen Zirkeln, die dies noch durchführen.
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Re: Ab Montag 1.10 Dokuserie über Römer in lateinischer Spra

Beitragvon marcus03 » Fr 8. Mär 2019, 16:56

Quod licet papae, et liceat magistris hoc in casu:
https://www.youtube.com/watch?v=eLFfszWdhKY
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