Bonaventura "Cor arca legem"

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Re: Bonaventura "Cor arca legem"

Beitragvon Tiberis » Mi 3. Apr 2019, 11:51

mystica hat geschrieben:Theologiam Latinis Litteris illustrare et disputare conor. Ea de causa vobis gratissima sum me in hoc fore Latine loqui posse.

salve, mystica :)
euge! praesertim cum tantum iam profeceris in Latine scribendo, non est, cur , quandocumque velis, in ea arte te non exerceas!
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Re: Bonaventura "Corda arca legem"

Beitragvon sinemetu » So 21. Apr 2019, 12:27

marcus03 hat geschrieben:cf:
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/t ... 0.html#ch1

Es ist umstritten, ob der Tod am Kreuz notwendig war. Sogar Ratzinger (Einführung in das Christentum)
sagt, dass die Erlösung auch erfolgt wäre, wenn Jesus eines natürlichen Todes gestorben wäre.
Entscheidend sei nicht der Kreuzestod, sondern die Inkarnation. Weihnachten hat also Vorrang vor Ostern.


Die Orthodoxie hat dem Westen seit jeher eine Fixation auf den Tod vorgeworfen.
Die Russen sprechen von der Auferstehungskirche, wir von der Grabeskirche!
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...
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Re: Bonaventura "Cor arca legem"

Beitragvon Prudentius » Di 23. Apr 2019, 15:48

Ganz so stark ist der Gegensatz nicht, die Ordensleute feiern, wenn sie einen Mitbruder beerdigen, einen Auferstehungsgottesdienst, und sie sind mit dem festlichen Weiß bekleidet.

Es ist umstritten, ob der Tod am Kreuz notwendig war.


Solch ein Streit lohnt nicht ("Theologengezänk"), es stehen ganz andere Fragen im Raum: Wie lässt sich die überkommene Gottesvorstellung in das moderne Weltbild einbringen? Gott ist ja seit Galilei heimatlos geworden, ortlos, denn seither ist der Himmel durch den Weltraum ersetzt, es ist ihm der sakrale Charakter verlorengegangen. Der Widerstand der Kirche gegen Galilei ist verständlich, es ging nicht nur darum, welcher Himmelskörper sich um welchen drehte, sondern ob die Kirche den Boden, auf dem sie stand, absichern konnte.
Bei solchen Diskussionen ist iregndwie die Luft raus, kommt mir vor. Was entscheidend ist, ist die pastorale Dimension.
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Re: Bonaventura "Cor arca legem"

Beitragvon marcus03 » Di 23. Apr 2019, 16:48

Prudentius hat geschrieben:Was entscheidend ist, ist die pastorale Dimension.

Stimmt, nur wie erklärst du den Tod bzw, Sinn des Todes Jesu dem modernen Menschen?
Was bedeutet "heilsnotwendig", was "für uns gestorben", was "Auferstehung" und schließlich was "Erlösung"?
Mit Leerformeln kann man heute kaum noch jemanden in die Kirche locken oder für den Glauben begeistern.
Der Solidarisierungsgedanke macht mMn noch am meisten Sinn. Leider scheitert auch er an den nackten Fakten angesichts der grenzenlosen Not, in der etwa 2/3 der Menschheit zu leiden hat.
Das Theodizee-Problem ist und bleibt der "Fels des Atheismus"zusammen mit dem Versagen der Religionen,
in deren Namen weiterhin Menschen umgebracht oder von ihren Vertretern immer mehr abgeschreckt werden. Das Sonntagschristentum hat endgültig abgewirtschaftet. Wenn Christsein nicht mehr ist, wird es bald Geschichte sein.
Der Christ der Zukunft müsse ein Mystiker sein (Rahner). Wieder eine Leerformel, die homo modernus sicher nicht versteht. Wie sollte er auch? :(

https://www.youtube.com/watch?v=qIf9hTBvxk8
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