ich habe ja schon länger die These, daß Schreibe und Sprache zwei ganz ganz ganz verschieden Dinge sind.
Die Unterscheide bestehen nicht nur in der Wortwahl, sondern auch im Gebrauch und in der Satzlänge.
Ich vermute, daß die Schreibe viel viel konkreter als die Spreche. Ich beobachte, daß bei den Verbindungen,
1. dummer Junge (Bub),
2. dumme Kuh,
3. dumme Tussy,
4. dummer August,
5. dummer Hund,
6. dummes Huhn,
7. dumme Pute,
8. dumme Null,
9. dumme Nuß
nur bei ersterem konkreter Gebrauch vorliegt, alle anderen liegt übertragener Gebrauch vor.
Zweitens fällt auf, daß von diesen bei nichtgrammatischen Lauten vokalharmonisierenden Alliterationen offensichtlich bevorzugt werden, etwa gegenüber
1. dumme Sau,
2. dumme Gans,
3. dummer Kerl,
4. dummer Esel oder
5. dummes Schwein. Man hört diese Ausdrücke in gewissen Kreisen relativ oft. Es könnte sein, daß Alliterationen im weitesten Sinne mehr der gesprochenen Sprache angehören, als der geschriebenen. Es kann auch sein, daß viel mehr alliteriert übertragen gesprochen, als geschrieben wird. Man hört kleines Kind, schöne Scheiße etc.
Geb ich nun dumm bei ccdb ein, erscheinen viele gar nicht, z. B. Dumme Tussy, obwohl ich es gestern grade wieder aufschnappte.
http://corpora.ids-mannheim.de/ccdb/Gibt es so einen Korpus, wie diesen auch in gesprochener Sprache. Ich meine nicht vertextete Vorträge oder sowas, sondern Straßengespräch, Verkaufsgespräch, unter Kindern, in der Familie, Whats app Diskussion, etc? (Ohne offene Hierarchie, wie Schüler - Lehrer)
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...