von sinemetu » So 2. Feb 2020, 10:40
Es sind unter den Völkern immer mal aggressive Mutanten. Ich hab welche, wenn man die aufmacht, besonders gegen Herbst, dann schießen die dir ins Gesicht.... ich nenne sie Apis aggressor kamikaze. Dann hatt ich welche, die stürzten sich sofort auf die Füße, besonders dorthin, wo die Socken dünn oder nicht vorhanden, so daß es schon mal dazu kam, daß ich dort einen Ring aus Stichen hatte. Aber das ist, wenn man ans Nest geht.
Der Schwarm ist ja was ganz andres. Schwarmbienen sind immer ganz friedliche Tiere. Deshalb machen so viele Imker ein Bild mit einem Schwarm im Gesicht. Das liegt daran, daß die Schwarmbienen alles ganz junge Bienen sind, die gerade geschlüpft sind. Die wollen noch nicht sterben. (Eine Biene stirbt nach dem Stich!) Man kann so eine hängenden Schwarm ruhig mit der Hand abnehmen. Der Schwarm bewegt sich nur relativ langsam, weil die Bienen bei der Fortbewegung ja immer das Zentrum mit der Königin umkreisen. Er fliegt mal schneller, mal langsamer, aber nie so schnell, wie die Biene vom Stock zur Nahrungsquelle. Hast Du noch nie einen Schwarm fliegen sehen?
Walde schreibt übrigens: 1. Schwarm (bes. Bienenschwarm, der zur Bildung eines Stockes führt.) vgl. exiturum est. ....[Examen "Bienenschwarm" und -are, "prägen", bzw. "schwärmen"; im Sprachgefühl zwei verschiedene Wörter] s. S. 425 Es geht also nicht um den Stock, sondern um den Schwarm. Da irrt Walde, die Fremdheit der Begriffe prüfen und schwärmen, sind keine Gefühlssache. Die Begriffe sind nicht aufeinander bezogen. Es fehlt das TC und der gemeinsame Sitz im Leben.
Das Schwärmen passiert folgendermaßen. Es ist nicht so, dass sich da Bienen verabreden, und plötzlich massenweise den Stock verlassen. Im Mai verlassen massenweise Jungbienen ihre Zellen. Der Stock wird eng. Eine junge Königin ist geschlüpft. Die setzt die Jungbienen in Schwarmstimmung. Der Stock fängt an zu "brummen" man wartet auf gutes Wetter. Kommt ein guter sonniger Tag, fliegt die Königin ab. ca. 9:00 aus, wenn Temperatur und Windverhältnisse stimmen, und setzt sich irgendwo unweit des Stockes in einen Baum. Jetzt fliegen alle Bienen, die ihr folgen, zu Ihr in den Baum. Dort bleiben sie hängen, bis spätestens 2-3 Uhr nachmittags. Was passiert zwischendurch? Die Suchbienen fliegen los, und suchen außerhalb! des Flugkreises des jetzigen (ca. 5 km) Stockes eine geeignete Behausung. Habe sie eine gefunden, fliegen sie zurück und informieren den Schwarm. Dann macht sich der ganze Schwarm samt Königin auf, und verschwindet im nichts und ist meist für den Imker verloren.
Ich denke nicht, daß diese "prüfen" der Umgebung durch die Bienen sprachbildend gewirkt hat, zumal die Wurzel ja agmen sein soll von ago.
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sinemetu am So 2. Feb 2020, 11:39, insgesamt 4-mal geändert.
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...