Kő ist ungarisch der Stein. Der Stein ist hart. Hart ist ung. kemény. Dieses Wort konnte sich gut etablieren für den Begriff des Harten, weil es mit einem harten Konsonanten beginnt. Das Wort ist aber laut EWHU slawisch. Dahinter verbirgt sich Camien, ein slv. slawisches Wort für Stein, Grundlage unzähliger Ortsnamen in Deutschland, Kemnitz, Kamien etc. Hier hergehört auch der Kamin (Schornstein). Den
Kümmel haben die Ungarn angeglichen zu Kömény, weil er hart ist.
Mich interessiert gerade sehr, ob Kő eine Abschleifung eines längeren slav. Wortes ist, oder urungarisch, weil langvokaliger Einsilber.
Das germ. Wort für Stein, erfahrbar etwa im Namen Torsten (Thor sein Stein), ist schon zusammengesetzt. Als Wurzel vermute ich tan/ten (Zahn/Tanne), denn der Zahn ist der erste erfahrbare Stein, der noch vor der Entdeckung der außenkörperlichen Objektivität seine Bezeichnung erfahren hat.
Es sollte schon aufmerksam machen, daß bis heute Knochen (hart) mit K beginnt, einem Guttural und das andere Harte am Körper der Zahn mit T (Z=TS), dem harten Dental. Daß die Wampe, der Wanst und überhaupt die Weichteile mit einem W-Laut, dem Laut der Weichheit beginnen. Fleisch dagegen, mit einem F, das F ist ein wenig verfestetes W, es hat eben Muskeln.
Ich möchte hier noch einmal als Fuzzy-Regel fixieren. Die Klangkörper für unsere polaren Grundbegriffe, wie weich-hart, leicht-schwer, locker-fest, oben-unten haben die Tendenz, den Begriff zu imitieren. Also Hart wird (tunlichst) so klingen, wie Gehirn sich hart ausdrücken kann, wie die Idee Hart eben vorgestellt wird - und zwar in allen Sprachen. Dieses Bestreben kann im Laufe der Zeit überdeckt werden, wird sich aber immer wieder Ausdruck zu verschaffen suchen, weil das Imitationsbestreben eine der Urintentionen der Sprache ist.