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"recte dixisti"
mystica hat geschrieben:medicus hat geschrieben:
Iamne deliberavisti de importando illam stellam in linguam Latinam?
Hoc mihi absurdum esse videtur! Opera Ciceronis, Senecae (Philosophi Stoici), Vergilii, Ovidii et al. mutanda non sunt!
. Ein moderner Krieg benötigt zur Durchsetzung seiner Ziele die wirksame Steuerung und Ablenkung der Aufmerksamkeit der Bevölkerung vom Operationsgebiet, die Umnebelung der Ziele, sowie die aktive Bekämpfung einer jeden sich entwickelnden Opposition vom Kristallisationspunkt an.
ex quo sequitur, ut Goetheana quoque opera aliorumque scriptorum, quorum sermo nobis exemplo esse debet, non liceat mutari, idque summo iure.
cometes hat geschrieben:Die Wahl der Autoren der Goethezeit zum maßgeblichen Vorbild in der heiß diskutierten Frage geschlechtergerechter Sprache könnte sich gerade in puncto funktioneller Movierung, gelten einem Bildungen wie Gelehrtin oder Fremdlingin beispielsweise als Inbegriff der Dummheit und Sprachverhunzung, als Bumerang erweisen
Dynamisierung des Unterstrichs empfohlen: „Der dynamische Unterstrich will vielmehr zum Ausdruck bringen, dass die Infragestellung von Zwei- und CisGenderung ein dynamisches, nicht festlegbares Modell ist, das sich kontinuierlich verändert“ (AG Feministisch Sprachhandeln 2014/ 15, 23). Er kann auch nach dem Wortstamm erscheinen (Sprech_erinnen) oder jenseits jeglicher Morphemgrenzen (sog. wandernder Unterstrich: Au_torin, Geg_nerinnen), schließlich auch dort, wo ohnehin ein Spatium steht (rumänische_Roma) (Hornscheidt/ Nduka-Agwu 2010, 36ff.; AG Feministisch Sprachhandeln 2014/ 15, 23ff.). Mündlich zu realisieren ist er „mit einer sehr kurzen Pause“ (ebd., 23). Hinzu kommen Kursivierungen, Binnenmajuskeln etc. Auch andere Wörter als Personenbezeichnungen (Ver_Ant_W_Ortungen) und andere Wortarten als Substantive (re_produzieren, kei_ne, i_hr, di_e) können mit dem Unterstrich bearbeitet werden.
Seine übergreifende Funktion ist die Anzeige konzeptueller „Leerstellen und Brüche in dem hegemonial vorgestellten System von Zweigeschlechtlichkeit“, „das Brechen konventionalisierter Lesarten“ (ebd.). Menschen, die sich dem nicht anschließen, werden Ängste, Verweigerungen, sich mit Neuem auseinanderzusetzen, Ignoranz, doppelte Ausgrenzung anderer, Machterhalt etc. attestiert (ebd.).
Dieser Diskurs zeichnet sich durch ein hohes Maß an Polarisierung und Unterstellungen gegenüber Andersdenkenden aus. So zitiert die AG Feministisch Sprachhandeln (2014/ 15): „Die anmaßende Idee, alle könnten einem, und nur einem Geschlecht zugeteilt werden, ist an Irrsinn nicht zu überbieten! Die Annahme, es gäbe nur zwei Geschlechter, ist absurd und aberwitzig zugleich“ (53).
Ängsal (2011) und andere geben zu bedenken, dass nicht viele Menschen diesen ideologisch-akademischen Diskurs nachvollziehen können, somit die Schreibbesonderheiten nicht zu deuten geschweige denn selbst zu praktizieren wüssten. Sie schließen die meisten aus und führen „eher zu Unverständlichkeit und Leseverdruss“ (Pusch 2014, 62). Kotthoff (2017b) geht noch einen Schritt weiter, indem sie darin primär die Herstellung von Gruppenzugehörigkeit sieht, diese Schreibpraxen seien „Gruppenindexe“: Ein UnterstrichUnterstrich stellt keine Referenz her, wohl aber einen Bezug zum Wissen einer Diskursgemeinschaft, die sich mit Heteronormativität kritisch auseinandersetzt. […] Der Sinn liegt in einer Identitätspolitik der Schreibenden selbst (91). Textpraktiken verweisen auf ihre Produzent( inn) en und inszenieren deren Identitäten und Zugehörigkeiten (104).
Kotthoff, Helga; Nübling, Damaris:
Genderlinguistik. Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht.
Tübingen:Narr Francke Attempto Verlag 2019, S. 220f.
Tiberis hat geschrieben:Wirr wird mir ; wild und kraus kreist die Welt...
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