Zythophilus hat geschrieben:Für Wortspiele taugt es, das Wort "Emanzipation" mit "Mann" zusammenzubringen, aber dass jemand so etwas ernsthaft behauptet, würde mich im Normalfall doch erstaunen. Die Etymologie ist hinreichend klar.
Hallo Bierfreund, dass was Du "Wortspiel" nennst, ist eine assoziierende Bewegung unseres Gehirns, indem es zwei Lautketten aufeinanderlegt. Dass das Wort in seiner rezenten Aussprache, unabhängig von der dialektalen Färbung und der Länge des a's dortselbst massiv von der Aussprache des Wortes für Mann "angezogen", bzw.. assimiliert wird, eben nur aufgrund der Semantik, belegen solche Bildungen wie
http://kamelopedia.net/wiki/Efrauzipation oder Ewomancipation im Englischen. (Du kannst es auch googeln) Und wenn Du sagst, dass dieses nur Wortspiele sind, dann antworte ich: Lass das "nur" weg. Dieses Wortspiel mach das Gehirn bei jedem Sprecher beim Sprechen des Wortes Emanzipation, wenn es das Wort Emanzipation hört, und zwar so, dass es dem Sprecher unbewusst bleibt, von der "Vernunft"-Schranke im Gehirn quasi nicht zugelassen wird, aber auf die Muskelbewegung der Zunge beim Sprechen längst Einfluss genommen hat.
Zythophilus hat geschrieben:Möglicherweise spielt der spätantike Quantitätenkollaps noch hinein, der dazu führt, dass auch nur mehr betonte und unbetonte Silben zählten, oder war der Lateinunterricht mit Schuld, in dem man wenig Wert auf die Quantitäten legte?
Glaubst Du wirklich der Assoziationskosmos der Antike hat heute noch Einfluss auf die Aussprache bestimmter Dinge heute, was Längen und Kürzen angeht. Diese Annahme halte ich für sehr mutig. Die Spreche lebt, d. h. sie lebt heute, und wird heute nur durch den rezenten Assoziationskosmos beeinflusst.