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selig · Seligkeit · beseligen · gottselig
selig Adj. ‘überaus glücklich’, (in der christlichen Religion) ‘nach dem Tod der himmlischen Freuden teilhaftig’, daher auch ‘verstorben’, ahd. sālīg (8. Jh.), mhd. sælec, sælic ‘glücklich, zum Glück bestimmt, gesegnet, glückbringend, heilsam, fromm’, asächs. sālig, mnd. sālich, sēlich, mnl. sālich, nl. zalig, afries. sēlich, aengl. (ge)sǣlig, engl. (älter) seely ‘glücklich’, daraus silly ‘einfältig, töricht, dumm’, anord. sælligr (auch ‘reich’) ist abgeleitet von einem in aengl. unsǣle ‘böse, boshaft’, sēl ‘gut, klug, würdig, glücklich’, anord. sæll ‘glücklich’, schwed. säll ‘(glück)selig’, got. sēls ‘tauglich, gütig’ (germ. *sēlī-) erhaltenen Adjektiv; vgl. dazu die substantivische Ableitung ahd. sālida (8. Jh.), mhd. sælde ‘Güte, Wohlgeartetheit, Segen, Heil, Glück (von Gott), himmlische Seligkeit’, asächs. sālða, aengl. sǣlþ, anord. sæld. Vergleicht man außergerm. lat. (ablautend) sōlārī ‘trösten, ermutigen, entschädigen, hindern’, air. slān ‘heil, gesund’ und griech. hīláskesthai (ἱλάσκεσθαι) ‘(einen Gott) gnädig, günstig stimmen, versöhnen’, läßt sich eine Wurzel ie. *sel(ə)- ‘günstig, guter Stimmung, begütigen’ erschließen. Aber auch Verwandtschaft mit griech. hólos (ὅλος) ‘ganz, vollständig’ und lat. salvus ‘gesund, heil, wohlbehalten, gerettet’ wird erwogen, so daß von ie. *solo-, *sol(e)u̯o- ‘wohlbehalten, ganz’ ausgegangen werden kann. Seligkeit f. ‘Zustand wunschlosen Glücks, großer Freude’, kirchensprachlich ‘Einheit mit Gott nach dem Tod’, ahd. sālīgheit (um 1000), mhd. sælecheit, sælekeit, sælikeit ‘Wohlgeartetheit, Vollkommenheit, Anmut, Beglücktheit, Heil’. beseligen Vb. ‘selig, glücklich machen’ (15. Jh.). gottselig Adj. ‘fromm (um der Ehre Gottes willen)’ (16. Jh., von Luther geprägt), formelhaft gottseliges Gedächtnis (16. Jh.), gottseligen An(ge)denkens (18. Jh.).
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