Test m. ‘Funktionsprobe, Eignungsprüfung, Wertbestimmung’, Übernahme (Anfang 20. Jh.) von gleichbed. amerik.-engl. test, eigentlich (mengl. engl. test) ‘Schmelztiegel für (Edel)metalle, Probiertiegel’, aus afrz. test ‘irdener Topf, Scherbe, Schädel’ (frz. têt, test ‘Schale’). Zugrunde liegt lat. testū (indeklinabel), testum ‘irdenes Geschirr, irdene Schüssel’ (vgl. lat. testa ‘Platte, Deckel, Schale aus gebranntem Ton, Geschirr, Tonscherbe’). Aus dem Afrz. entlehnt mhd. test ‘Topf, Tiegel’, in der Bergmannssprache ‘Schmelztiegel für die Erprobung von Silber’ (16. Jh.), ‘Prüfung im Schmelzverfahren’ (18. Jh.). Heute begegnet Test vielfach in Komposita, speziell im psychologisch-pädagogischen Bereich (Eignungs-, Intelligenz-, Persönlichkeitstest), dann auf andere Gebiete ausgedehnt (Alkohol-, Labor-, Leber-, Zucker-, Material-, Warentest sowie Testbild, -fahrt, -person, -reihe). testen Vb. ‘durch einen Eignungsversuch prüfen’ (1. Hälfte 20. Jh.), engl. to test.
Sicherlich lassen sich lautlich diese Annahmen nachvollziehen. Aber sind sie sinnvoll? Liegt nicht semantisch eine Nähe zur testikel, testari viel eher vor, als zu terra, *tersa , denn Test in unserem Sinne sollen doch etwas bezeugen? Natürlich bezeugen auch Scherben etwas, aber nur im übertragenen Sinne. Bei der ersten Gruppe (testikel, testari) liegt aber die Nähe in direkter Bedeutung vor, und nicht in übertragener.