"Normale" Menschen

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Beitragvon Euripides » So 7. Dez 2003, 11:52

Wie kann man "normal" definieren?
Phantasia ei kai ou pantos to phainomenon.
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Euripides
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Beitragvon Anachronist » So 7. Dez 2003, 12:14

Als Defintnition würde ich sagen, dass "normal " das ist, was vom jeweiligen Betrachter nicht als abweichend vom Konsens interpretiert wird.

Man könnte es auch als den üblichen Weg etwas zu tun oder sich zu verhalten definieren.

Die Definition fällt deshalb so schwer, weil in Diskussionen darüber, ob "normale" Menschen toll sind immer eine negative Konnotation mitschwingt. Mit "normal" ist in solchen Diskussionen implizit auch immer der Gedanke an "langweilig, spießig, angepasst sein" oder "Mitläufertum" verbunden. Viele verbinden mit "normal" Vorstellungen, die sie im Verlauf der Diskussion angreifen, ohne diese genauer zu benennen.

Mein Beispiel mit dem Kinderessen war nicht ganz zufällig gewählt. Es ist wohl unbestritten nicht normal, dass man Kinder ißt (in unserem Kulturkreis zu mindestens) aber niemand käme auf die Idee zu sagen: "Also ich bin überhaupt nicht normal. Normal finde ich voll Scheiße. Ich esse z.B. kleine Kinder."

Wie gesasgt, mir missfällt nicht die Normalität, sondern das, was stellenweise normal gworden ist (z.B: Dieter Bohlen und die anhängende Musik/Geräusch-Industrie der bildzeitungsunterstützten Verdummungsindustrie inclusive des damit verbundenen literarischem Kotausstoßes ;) ) .

Ana[/i]
Anachronist
 

Beitragvon Newton » Mo 8. Dez 2003, 05:12

Was ist normal?

- „Nichts ist normal. Normal ist DIN A4.“ (Prof. Lessenich)
- „Voll normal, ey“ (Tom Gerhardt)
- Otto Normalverbraucher
- Normalbenzin
- Normalgewicht
- „Normal hat etwas mit der Betrachtungsweise zutun“
- „Normalität ist der Gegensatz zu Außergewöhnlichem“
- „Ein Feigling ist ein Mensch, bei dem der Selbsterhaltungstrieb
normal funktioniert.“ (Ambrose Bierce)
- normalsterblich
- Normalfall
- Normalhorizont
- normalerweise
- Normalbürger
- Norm
- Normalie



- "Normal" kommt von dem lateinischen Wort "norma"
"Norma" bedeutet zunächst "Winkelmaß", aber auch "Richtschnur, Maßstab, Regel, Vorschrift"
(das lat. Wort ist ein Lehnwort aus dem Griechischen "gnómona" <Akk. zu gnómon> - Maßstab, Richtschnur)

- "Normal" ist etwas, das der "Norm" entspricht, d. h. etwas, das den allgemein gültigen Regeln, Maßstäben und Vorschriften entspricht und davon nicht abweicht.





„Normal“ ist ein Wort, das in unser täglichen, in unserer „normalen“ Sprache ständig vorkommt. Es gibt Normen, die durch ein Gesetz festgelegt sind, aber vieles ist nicht festgelegt, was ist dann normal und was nicht? Wenn etwas der eigenen Ansicht nach normal ist, aber in der Gesellschaft nicht, ist es dann normal? Was macht den Normalbürger zum Normalbürger, was das Normalbenzin zum Normalbenzin? Und wie funktioniert ein Selbsterhaltungstrieb, wenn er „normal“ funktioniert? Es gibt Tausende solcher Fragen und auf jede Frage mehrere Antworten. Es kommt völlig auf Erfahrungen und Standpunkt des Betrachters an. „Normal“ kann nicht eindeutig für alle geltend definiert werden und kann daher leicht zu Missverständnissen führen. „Normal“ entspricht also keiner Norm. Auch „normal“ für sich selbst zu definieren ist oft schwer, für mich ist „Normal das, was ich nicht sein möchte“.
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