Seneca, epist. moral. 28, 1 – 2
[...] admiraris quasi rem nouam, quod peregrinatione tam longa et tot locorum uarietatibus non discussisti tristitiam grauitatemque mentis? animum debes mutare, non caelum. licet uastum traieceris mare [...], sequentur te quocumque perueneris uitia. hoc idem querenti cuidam socrates ait, 'quid miraris nihil tibi peregrinationes prodesse, cum te circumferas? premit te eadem causa, quae expulit'. quid terrarum iuuare nouitas potest? quid cognitio urbium aut locorum? in irritum cedit ista iactatio. quaeris, quare te fuga ista non adiuuet? tecum fugis. onus animi deponendum est: non ante tibi ullus placebit locus.
[...] du wunderst dich darueber wie ueber etwas neues, dass du durch einen so langen auslandsaufenthalt und durch so viele ortswechsel nicht traurigkeit und schwermut vertreiben konntest? deine geistige haltung musst du aendern, nicht den himmel ueber dir. magst du auch ueber das unermesslich weite meer fahren [...], es werden dir doch, wohin auch immer du kommst, deine fehler folgen. als einmal einer darueber klagte, sagte ihm sokrates: „was wunderst du dich, dass dir auslandsreisen nichts nutzen, wenn du dein ich ueberall hin mitnimmst? es macht dir, wo du auch bist, dasselbe zu schaffen, was dich aus dem haus trieb.“ was koennen dir neue laender helfen? was nutzt das kennenlernen von staedten und sonstigen orten? ganz vergebens ist doch dieses aufgeregte hin- und herreisen. du fragst, aus welchem grund dir diese flucht da nicht hilft? nun, du fliehst in gemeinschaft mit dir selbst. was dich seelisch bedrueckt, das musst du beseitigen: vorher wird dir kein ort gefallen.
Blaise Pascal, Pensées, 139
[...] j'ai découvert que tout le malheur des hommes vient d'une seule chose, qui est de ne pas savoir demeurer en repos, dans une chambre. Un homme qui a assez de bien pour vivre, s'il savait demeurer chez soi avec plaisir, n'en sortirait pas pour aller sur la mer ou au siège d'une place. [...] On ne recherche les conversations et les divertissements des jeux que parce qu'on ne peut demeurer chez soi avec plaisir.
[...] ich habe herausgefunden, dass das ganze unglueck der menschen durch eine einzige ursache herbeigefuehrt wird, naemlich dadurch, dass sie es nicht schaffen, ruhig in einem zimmer zu bleiben. ein mensch, der zum leben genug vermoegen hat, wuerde, wenn er sich darauf verstuende mit freude zu hause zu bleiben, nicht sein heim verlassen, um aufs meer zu gehen oder eine festung zu belagern. [...] man sucht unterhaltung und zerstreuung im spiel nur deshalb, weil man nicht mit freude zu hause bleiben kann.
wahre worte oder?