von Maxima Minima » So 28. Jan 2007, 23:33
Mir drängt sich wieder die Frage auf, wie falsch eigentlich die Behauptung sein muss, dass alles was von Gott geschaffen wurde, gut ist. Zunächst einmal gibt es ja Menschen, die glauben bzw. wissen, dass nichts von Gott geschaffen wurde, nicht weil sie Atheisten sind und an nichts glauben, sondern weil sie einfach nicht an Gott glauben. Dazu gehöre ich. Ich bin eher naturwissenschaftlich geprägt. Heißt es dann im Umkehrschluss, dass alles schlecht sein muss?
Nächste Frage: Da ich Jesus als historische Gestalt ansehe, muss ich sagen, dass es recht kurzsichtig ist, ihn als reinen, guten Menschen zu beschreiben. Hat er nicht auch Ziele verfolgt und manchmal seine durch und durch menschlichen Züge - denn nichts anderes war er ja - verheimlichen können? Man denke alleine an die Begebenheit in der Synagoge, als er vor lauter Wut die Wechseltische der Pharisäer umgestoßen hat. Tut ein guter Mensch so etwas? Müßte ein guter Mensch nicht seine Gefühle unter Kontrolle haben?
Des weiteren ist es fraglich, ob solch eine Frage nach "gut" und "böse" überhaupt sinnvoll ist. Denn selbst ein Mensch, der sich immer bemüht, anderen nicht weh zu tun, tritt hin und wieder aus Rücksichtnahme auf eine Person betreffend eine andere ins Fettnäpfchen. Es ist also nicht die Geisteshaltung oder das endgültige Resultat, das zählt, sondern einzig und allein das Bemühen.