so?
dann sehen wir uns bitte einmal dieses beispiel an (Hor.1,37,30ff):
saevis Liburnis scilicet invidens
privata deduci superbo
non humilis mulier triumpho.
hier ist selbstverständlich nicht der satz verneint, sondern ausschließlich das wort humilis.
Hallo Tiberis,
ich will ja nicht rechthaberisch sein, aber dieses humilis ist prädikativ, also ist es ein Unterprädikat, es kann also als Satz wiedergegeben werden, als modal/kausaler Adverbialsatz; freier kann man es so herausbringen: "Da/indem Kleopatra unbeugsam war, mißgönnte sie dem Römer den Triumph..."; also haben wir non als Satznegation, und das ist es gerade, was ich deutlich machen möchte. Aber du hast insofern recht, dass nicht "der Satz" (mißgönnte...) verneint ist, sondern der untergeordnete mit "non humilis".
"Ein Wort verneinen"? Überlegt mal weiter! Dann muss man auch ein Wort bejahen können; verneinen und bejahen kann man bekanntlich Aussagen, es gibt die "Satzfragen" mit der Antwort ja/nein. Ein Wort kann nicht wahr/falsch sein, sondern: treffend, unpassend, veraltet, zweisilbig, feminin, l., beleidigend, usw., aber nicht wahr.
Ich denke, es ist nützlich, wenn wir uns über solche Grammatikfragen Gedanken machen und uns vorgebrachte Gesichtspunkte nahebringen lassen; viele sehen mehr als einer, jeder sollte bereit sein, eigene Ansichten zu revidieren. Solche Grammatikdiskussionen enden ja leider meist damit, dass einer eine dreistellige Zahl hereinsetzt, einen § aus Menge ,
ich stelle jetzt meine Uhr um ,
lgr. P.