Medicus domesticus hat geschrieben:Die Lateinlehrer aktuell sind froh, wenn die Kinder die Konstruktion erkennen
Das waren noch Zeiten, als sie noch als "zu sitzen habender" Stoff vorausgesetzt wurde.
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Medicus domesticus hat geschrieben:Die Lateinlehrer aktuell sind froh, wenn die Kinder die Konstruktion erkennen
Tiberis hat geschrieben:soso . dann ist es wohl ganz schlechtes deutsch, was Schiller schreibt
Medicus domesticus hat geschrieben:aber Schillers Deutsch ist auch nicht mehr der heutige Sprachgebrauch.
Medicus domesticus hat geschrieben:Man sollte halt auch nicht die Kinder vergessen und deren Sprachgebrauch
medicus hat geschrieben:"Siehet der Pfosten ragende Bäume"
Da kommt sicher der Zwischenruf: Vollpfosten!
Tiberis hat geschrieben:solange keine objekte von ihm abhängen oder - im falle einer übersetzung - die partizipialkonstruktion zu viele informationen enthält,
Tiberis hat geschrieben:im übrigen würde es den heutigen schülern gar nicht schaden, sich etwas mehr mit den klassikern der deutschen literatur zu befassen.
(Grimmelshausen)So nutzt die Sprachen-Kunst sehr viel,
Wan man sie recht gebrauchen wil,
...
Ein Sprachen-Kündiger ist werth,
Daß man ihn halte hochgeehrt,
...
Der Einwand, ein Werk entspreche nicht mehr dem aktuellen Sprachgebrauch und dürfe daher auch nicht mehr als Maßstab herangezogen werden, führt nur zur weiteren Verwahrlosung der deutschen Sprache...
Schon Goethe, marcus03, benutzt den Ausdruck "Studierende" (u.a. in Dichtung und Wahrheit, 2. Teil, 8. Buch, in der Hamburger Ausgabe: Bd. 9, S. 335, Zeile 39). Wenn die Benutzung dieses Begriffs nur von den Aposteln der absurden sog. politischen Korrektheit verlangt würde, würde ich ihn aus meinem aktiven Wortschatz mit Entschiedenheit entfernen.marcus03 hat geschrieben:´... Statt umständlich von Studenten und Studentinnen zu sprechen sagt man nur noch Studierende. ...
Als ich das las, dachte ich sogleich an die klassischen Worte:iurisconsultus hat geschrieben:...Ich kann dir für diese Aussage gar nicht genug Zustimmung entgegenbringen optime Tiberis. Der Einwand, ein Werk entspreche nicht mehr dem aktuellen Sprachgebrauch und dürfe daher auch nicht mehr als Maßstab herangezogen werden, führt nur zur weiteren Verwahrlosung der deutschen Sprache - ein Prozess, der ohnehin schon viel zu weit fortgeschritten ist.
Medicus domesticus hat geschrieben:Das kann man so nicht sagen, denn jede lebende Sprache entwickelt sich weiter. Sie ändert sich einfach. Oder spricht du noch wie in Schillers Zeiten?
consus hat geschrieben:Wer mit der Korrektur schriftlicher Arbeiten von Studenten oder Schülern sowie der Lektüre von Schriftsätzen u. dgl. zu tun hat(te), wird vermutlich bestätigen, was Iurisconsultus in Bezug auf die sprachliche Verwahrlosung geschrieben hat.
consus hat geschrieben:Aposteln der absurden sog. politischen Korrektheit
Vermutlich könnten die Jünger der politischen Korrektheit auch aus einem anderen Grunde mit einer solchen Berufung ihre Probleme haben; denn Goethe verwendet den Begriff "Studierende" im Zusammenhang mit der Schilderung von Ereignissen während seiner Studentenzeit in Leipzig (1765-1768). Bei diesen Studierenden dürfte es sich ausschließlich um Männer gehandelt haben; Frauen gab es ja, wenn ich nicht irre, in der Mitte des 18. Jahrhunderts noch nicht an Universitäten.marcus03 hat geschrieben:...Die sich nun sogar auf Goethe berufen könnten, wenn es historically and factually correct wäre. ...
consus hat geschrieben:Frauen gab es ja, wenn ich nicht irre, in der Mitte des 18. Jahrhunderts noch nicht an Universitäten.
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