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Englisch
Die Insel, die wir heute „Großbritannien“ nennen, war ursprünglich von keltischen Stämmen bewohnt. Im Jahr 55 v.Chr. setzte Julius Cäsar mit seinen Legionen über den Kanal und begründete eine 450 Jahre dauernde Herrschaft der Römer, die erstaunlicherweise nur wenige Spuren in der Sprache der keltischen Bevölkerung hinterließ. Die Angeln und Sachsen kamen vorwiegend aus dem Gebiet des heutigen Schleswig-Holstein und landeten in der Mitte des 5. Jahrhundert in England und verdrängten die keltische Bevölkerung in Randgebiete. Die Angel-Sachsen brachten ihren westgermanischen Dialekt auf die Insel, der aber durch nordgermanische Dialekte überlagert wurde, den die Wikinger im Anschluss an ihre Überfälle im 9. Jahrhundert verbreiteten. Durch die Christianisierung ab dem 7. Jahrhundert wurde das Latein (wieder) verbreitet. Der Löwenanteil an den Wörtern romanischen Ursprungs stammte allerdings aus der Zeit der normannischen Herrscher (ca. 1050-1350), die das mittelalterliche Französisch ihrer Wahlheimat mitbrachten. Es ist übrigens erstaunlich, wie nahe das damalige Englisch (auch dem heutigen) Deutschen steht. Zu seiner vollen Reife gelangte das Englische durch die „King-James-Bibel“ (1611) und die Werke von William Shakespare (1564-1616). Damit hat sich die neuenglische Sprache in der Mitte des 17. Jahrhunderts endgültig etabliert. Im 20. Jahrhundert wurde das Englische zur Weltsprache. Für geschätzte 1,5 Milliarden Menschen ist es Staatssprache (auch wenn nicht alle Bürger die Sprache beherrschen), und Englisch ist die wichtigste Zweitsprache der Welt. Seine Bedeutung wird – nicht zuletzt wegen des Internet – weiterhin zunehmen.
Als Vorteil des Englisch gilt seine abgeschliffene Grammatik. So kennt das Verb in den meisten Fällen außer dem Infinitiv, der dem Stamm entspricht (call), nur die dritte Person Singular mit –s (calls), die Vergangenheit mit –ed (called) und das Partizip/Gerundium mit –ing (calling). Im Vergleich dazu kann ein deutsches Verb zahlreiche Formen annehmen (ich rufe, du rufst, er ruft, etc.).
Gast hat geschrieben:beim wortschatz gibt es viele paralellen zwischen dem lateinischen und dem englischen, aber die gibt es ja beim deutschen auch
Platon hat geschrieben:Klar, z.B. das ACI, das gibt's auch im Englsichen (z.B. I want you...)
Ich bezweifle, dass man das mit einem ACI gleichsetzen kann... ist eher ein Infinitiv mit finaler Dativbedeutung.
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