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Die Königszeit




Die römische Frühzeit:

Nachträglich wird eine Liste von sieben Königen (re-)konstruiert: Romulus, Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Ancus Marcius, Tarquinius Priscus, Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Gesicherte Informationen über die Zeit der Könige sind spärlich, manche Angaben sind frei erfunden.


Der erste König Romulus, der später mit Quirinus gleichgesetzt wird, ist angeblich ein Tyrann. Er wird vom Adel, möglicher Weise im Rahmen einer kultischen Königstötung, ermordet. Tullus Hostilius soll Alba Longa zerstört haben. Dass die Servianische Verfassung (Einteilung der Bürger in Zenturien) und die Servianische Mauer von Servius Tullius stammen, entspricht nicht der Wahrheit.


Rom wird unter dem etruskischen Einfluss äußerlich eine urbane Gemeinde. Das Pflaster der Straßen ist aus Kieselsteinen, die Cloaca Maxima wird entwässert, das Comitium das politische Zentrum der Stadt (Forum). Das Kapitol wird zur Fluchtburg umgebaut, ein Tempel für Jupiter, Juno und Minerva errichtet ("Kapitolinische Trias"). Die Götterbilder werden von etruskischen Künstlern angefertigt (z. B. Vulca), die Etrusker etablieren sich als politische Herrenschichte.


Während Kampanien etrskisiert wird, bleibt Latium lateinisch, da die Masse der Bevölkerung an der lateinischen Sprache festhält. Auch die streng patriarchische Familienordnung bleibt unverändert. Nur die Adelsnamen sind teils lateinischen, teils etruskischen Ursprungs. Die scharfe Trennung in Patrizier und Plebejer ist vielleicht ein Erbe der Etrusker. Neben dem König existiert von Anfang an ein Adelsrat, dem ausschließlich Patrizier angehören. Die Anrede an diesen "Rat der Alten" lautet patres, nach dem Ende der Königsherrschaft auch die Anrede für die Senatoren.


Weitere Einrichtungen der Königszeit, die den Wandel zur Republik überdauern, sind die fasces, die etruskischen Hoheitszeichen; ebenso die sella curulis, der Thron des etruskischen Königs, der altrömische Königsornat sowie der Triumphzug.


Die älteste Volksversammlung sind die comitia curiata: Das Volk versammelt sich nach Kurien und muss dem König am Beginn seiner Amtszeit die Amtsgewalt mittels Ermächtigungsgesetz übertragen. Trotz der etruskischen Bezeichnungen ins die drei Kurien italisch: Tities, Ramnes und Luceres


Rom wird unter den Tarquiniern prächtig ausgebaut und erlebt eine erste Phase großer Macht, vielleicht sogar der Vormacht in Latium. Es beherrscht die Tibermündung und die Albanerberge. Die Aufnahme auch auswärtiger Geschlechter in den Stand der Patrizier (z. B. die Claudier) beweist eine große Offenheit.