kotzbaer hat geschrieben:Warum ist das im Lateinischen nicht so.
Das würde zu Misserverständnissen führen oder bedürfte weitere Erklärungen (siehe Bsp.)
Im Lateinischen unterscheidet man ja zwischen den reflexiven und nicht reflexiven Personalpronomen der 3.Person.
reflexiv:Pater oravit, ut filius
sibi scriberet = Der Vater bat, dass der Sohn
ihm (also dem Vater) schreibe.
Caesar milites
suos hortatur. = Caesar ermahnt
seine (eigenen) Soldaten.
nicht reflexiv:Pater oravit, ut filius
ei scriberet = Der Vater bat, dass der Sohn
ihm/diesem (z.B. dem Bruder, jedenfalls nicht dem Vater) schreibe.
Pompeius milites
eius timet. = Pompeius fürchtet
seine/dessen (also Caesars) Soldaten.
kotzbaer hat geschrieben:Zum Beispiel ein weiterer Satz:
Ea dies, quam Caesar constituerat cum legatis, venit et legati ad eum redierunt.
Im Deutschen würde man sagen:
Der Tag, den Caesar mit den Gesandten festgesetzt hatte, kam, und die Gesnadten kehrten zu ihm zurück.
Hier dergleiche Fall und das ea wird mit der übersetzt, was im Deutschen klar ein Artikel ist. Diese gibt es im Lateinischen nicht.
Man kann das hier so übersetzen, weil der Tag, im Relativsatz bestimmt wird. Aber: Möglich wäre aber auch, "Dieser Tag, den Caesar mit den Gesandten festgesetzt hatte, kam und die Legaten kehrten zu ihm zurück." Das ea verweist hier auf den Relativsatz, der sich daran anschließt und den Tag bestimmt.
Ein Demonstrativpronomen solltest du dann setzen, wenn du das Nomen näher bestimmen willst, um Missverständnisse zu vermeiden. So machst du das im Deutschen auch.
Noch ein Tipp: Übersetze eius und eorum immer mit dessen/deren (Sg.) oder deren (Pl.). Dann wird der Unterschied deutlich.
"Der Mensch ist das Maß aller Dinge: für die seienden, dass sie sind, für die nicht seienden, dass sie nicht sind." (Protagoras)