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Rom erringt die Hegemonie in Italien




Der Sieg über die Samniten:

Rom wird zur Hegimonialmacht Italiens. Die entscheidende Auseinandersetzung findet zwischen den Römern und Samniten statt. In rund 40 Jahren und zwei großen Kriegen, an denen sich immer mehr Städte Italiens beteiligen, sichern sich die Römer die Herrschaft in Italien.


Die Auseinandersetzung findet in mehreren Abschnitten statt. Von 327 bis 304 führt Rom den 1. Samnitenkrieg. Wie in vielen Auseinandersetzungen beginnt der Krieg mit einem Rückschlag für die Römer. Sie sind in der schlechteren Ausgangsposition, denn die Samniten haben ein zusammenhängendes Gebiet in zentraler Lage zu verteidigen, sodass nur eine überlegene Organisation den Römern zum Sieg verhelfen kann. Der Anlass ist der Übertritt Neapels auf die Seite der Römer, dem die Kriegserklärung durch die Samniten folgt. Nach einem jahrelangen Ringen sammeln die Römer eine große Armee und marschieren 321 in Samnium ein. Doch bei Caudium unterliegt das römische Heer den ortskundigen Samniten. Die Überlebenden werden entwaffnet und müssen unter dem Joch durchgehen (drei in Form eines Tores aufgestellte Pfeile) als Anerkennung ihrer Kapitulation.


Eine kurze Friedenszeit (320 - 316) nützen die Römer nicht nur zum Wiederaufbau ihrer Armee, sie führen auch eine völlig neue Kampftaktik ein: weg von der Phalanx der Griechen. Von jetzt an bis in die Zeit des Marius (ca. 200 Jahre) kämpfen die Römer in der Formation der Legion. Als 316 die Kämpfe wieder aufflammen, dringen die Samniten in Latium ein und schlagen die Römer erneut. Als Folge der Niederlage fallen sogar einige Bundesgenossen ab, darunter auch Capua. Doch die Römer werden in ihren Aktionen allmählich erfolgreicher. 315 erobern sie Luceria in Nordapulien und machen die Bürgerkolonie zu einer Festung im Rücken des Feindes, 314 siegen sie in Apulien erneut und engen das Gebiet der Samniten systematisch ein. Mit der Rückeroberung Fregellaes, das eine latinische Kolonie wird, und Capuas werden die Samniten von römischen Stützpunkten eingekreist.


Die Sicherung der Gebiete betreibt Appius Claudius Caecus, der die Via Appia von Rom nach Kampanien bauen lässt. Auch die Aqua Appia , eine Wasserleitung nach Rom, stammt von ihm. Als Zensor 312 berücksichtigt er erstmals auch das bewegliche Vermögen und bewirkt so, dass nicht nur die Grundbesitzer politischen Einfluss bekommen.


Als die Lage der Samniten immer aussichtsloser wird, gewinnen sie die Etrukser als Verbündete, die jedoch von den Römern geschlagen werden. Obwohl Rom außenpolitisch erfolgreich bleibt (306: Freundschaftsvertrag mit Rhodos), werden die schwierigen Kämpfe mit den Bergstämmen zum Erschöpfungskrieg. Der Friedensschluss 304 bewahrt den zu diesem Zeitpunkt erreichten Status quo: Die Samniten verlieren keine Gebiete, doch Rom darf alle neuen Besitzungen behalten. Da der Ring um Samnium bleibt, zeichnet sich die führende Stellung Roms in Italien bereits zu diesem Zeitpunkt ab. Der Sperrriegel, den die Römer in Mittelitalien errichtet haben, ist für alle anderen italischen Mächte eine Bedrohung geworden.


Rom baut in den Jahren nach dem Krieg seine Vormachstellung durch den Anschluss der sabellischen Gebiete weiter aus und bestraft abgefallene Bundesgenossen. Auch mit Tarent wird ein neuer Vertrag geschlossen, der eine Absicherung gegen die Samniten darstellt, den Römern aber das Befahren des Meeres vor Tarent mit Kriegsschiffen untersagt.