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Die Lage Roms zu Beginn des 1. Jahrhunderts




Die Literatur - Autoren (v. Chr.):

C. Sallustius Crispus wird mit den Epistulae ad Caesarem aus den 50er- oder 40er-Jahren in Verbindung gebracht. Ob das Pamphlet, das als Flugschrift erschienen ist, tatsächlich von Sallust stammt, ist unsicher. Vermutlich stammen die "Sallust-Briefe" aus seiner eigenen Zeit. Nach Caesars Ermordung widmet er sich der Geschichtsschreibung, Tacitus lobt ihn als rerum Romanarum florentissimus auctor. Er verfasst historische Monographien über die catilinarische Verschwörung (De coniuratione Catilinae: keine Primärequelle, ungenau in der Chronologie) und den Krieg gegen Iugurtha (Bellum Iugurtinum). Seine Zeitgeschichte (Historiae) beginnt 78 und reicht bis 67, wobei nicht geklärt ist, ob das Ende gewollt ist. Reden und Briefe daraus sind fragmentarisch erhalten. Auch Invektiven, wie sie an Rhetorenschulen entstanden ist, gibt es von Sallust. Eine ist gegen Cicero gerichtet, die angebliche Antwort Ciceros ist mit Sicherheit nicht echt sondern das Produkt einer solchen Rhetorenschule.


Asconius ist ein Philologe des 1. Jahrhunderts, der Reden Ciceros kommentiert. Cornelius Nepos ist ein Zeitgenosse des Sallust, wenn auch kein großer Geist. Seine Chronik ist verloren, aus den Biographien De viris illustribus sind nur die der Griechen erhalten sowie von den Römern die Viten des Cato und des Atticus. Es sind aber ganz nette Geschichten in recht klassischem Latein und leicht zu lesen. Asinius Pollio ist betont eigenwillig, aber ein hoch angesehener Senator, ein scharfer Kritiker. Politisch steht er Caesar nahe. Sein Geschichtswerk beginnt um das Jahr 60 und reicht vielleicht bis 40, wobei das Ende umstritten ist. Er ist ein seriöser Wissenschaftler, der Material bester Güte gerade für die Schlüsselstellen seines Werkes verwendet. Bei der Überquerung des Rubikon ist er persönlich dabei! Das Werk ist besonders wertvoll, leider aber verloren. Von seinen Nachfolgern greift vor allem Appian auf sein Werk zurück. Vermutlich beruht auch das Werk von Cassius Dion zumindest teilweise auf Asinius Pollio.


Poseidonius stammt aus Syrien. Er lebt in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts, lebt aber auf Rhodos und wird durch die Rednerschule des Apollonios Molon berühmt. Als Philosoph gehört er zu den Stoikern, sein Werk ist aber nur in Fragmenten erhalten. Er ist mit Pompeius und Cicero bekannt. Vorwiegend ist der Philosoph, ist aber auch als Ethnograph (beschäftigt sich in Gallien mit den Kelten, auch mit den Kimbern), Geograph (über den Ozean) und Historiker (146 bis in die Zeit Sullas, die Kriege des Pompeius sind als Anhang angefügt) aktiv. Sein Werk ist wie viele andere verloren, wird aber häufig benutzt. Strabon nutzt seine geographischen Kenntnisse, auch Diodor verwendet seine Arbeiten.


Titus Livius verfasst ein riesiges Werk, das bis ins Jahr 9 n. Chr. reicht. Er ist Zeigenosse des Augustus und ein großer Künstler, nicht aber wirklich ein Historiker. Er schreibt über die Zeit ab dem 8. Jahrhundert und ist natürlich kein Augenzeuge der Ereignisse. Sein Werk ist nur teilweise erhalten, ab 167 ist es gänzlich verloren. Erhalten sind aber die Periochae, eine kurze Inhaltsangabe zu allen Büchern.