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Die Lage Roms zu Beginn des 1. Jahrhunderts




Die Literatur - Autoren (n. Chr.):

Suetonius Tranquillus schreibt über das 1. Jahrhundert n. Chr. bis in die Zeit Hadrians. Er ist einer der größten römischen Gelehrten, arbeitet sehr korrekt und sachgetreut, stellt aber keine eigenen Schlussfolgerungen an oder kombiniert die Materialien. Er hat Zugang zu allem Primärmaterial, das er reichlich benützt und großartig bearbeitet. Von seinen Viten großer Dichter ist nur ein kleiner Teil erhalten. Er schreibt auch Biographien der Kaiser von Caesar bis Domitian (julisch-claudisches und flavisches Kaiserhaus). Lediglich vom Teil über Caesar fehlen die ersten Absätze, aber er benützt Reden Caesars und zitiert vieles im Wortlaut.


Cassius Dion wirkt in der Zeit der Severer im 3. Jahrhundert n. Chr. Er stammt aus Bithynien, ist römischer Bürger und Senator. Er hinterlässt eine monumentale römische Geschichte, ein Standardwerk für die griechische Welt. Prinzipiell hält er sich an eine annalistische Ordnung, die aber mitunter durchbrochen ist. Er schreibt vom Beginn Roms bis zu den Severern. Frühere Partien sind verloren, bis 68 v. Chr. sind nur Auszüge erhalten. Auch von der frühen Kaiserzeit bis zum Schluss gibt es nur Fragmente. Lediglich im Zeitraum von 68 bis in die frühe Kaiserzeit liegt das Geschichtswerk komplett vor. Seine Arbeit zeugt von höchster Gewissenhaftigkeit, ist zuverlässig und sachlich. Zehn Jahre lang hat er nur gelesen und danach zwölf Jahre lang gelesen. Man sieht die Mühe, die er sich mit der Materialsammlung gemacht hat: Er sucht das Material sorgfältig aus und hält sich an zeitgenössische Historiker und erreicht so eine hervorragende Qualität. Eingeflochtene Reden sind oft Reflexionen des Autors und nicht als archivierte Quellen zu betrachten. Die Praxis, Originalquellen zu überarbeiten und Reden selbst zu schreiben, ist sei Thukydides bekannt.


Plutarch stammt aus Chäronea in Böotien. Er ist ein Zeitgenosse von Tacitus und Sueton und einer der größten griechischen Autoren. Von seinem umfangreichen Werk ist sehr viel erhalten. Er arbeitet gewissenhaft und ernsthaft, seine Angaben sind zuverlässig. Zur Fülle seiner Schriften gehören Aufsätze zu verschiedenen Themen wie die Moralia (Philosophie, Religion, Moral, ...). Sein Hauptwerk sind Parallelbiographien (Vitae parallelae = Bioi paralleloi). Er stellt darin je einem Griechen einen Römer gegenüber. Am Ende steht jeweils eine Synkresis der beiden Viten. Nur die Beschreibung Scipios ist verloren, die Protagonisten stammen aus der Zeit der Republik. Berühmte Paare sind Alexander und Caesar, Demosthenes und Cicero, Agesilaos und Pompeius. Weitere beschriebene Römer sind Marius, Sulla, Lucullus, Cato Uticensis, Sertorius, Brutus und Marcus Antonius. Er verwendet gute Quellen, man kann aber nicht erkennen, woher er sein Wissen hat, da er seine Quellen stark bearbeitet. Er legt Wert auf den Charakter und das Verhalten und bringt gerne Anekdoten. Auch stilistisch ist das Werk sehr hoch stehend. Er verfügt über eine eigene Bibliothek von Originalwerken. Wenn er in Rom oder Athen andere Bücher liest, legt er Exzerptensammlungen bei sich zu Hause an, wodurch es mitunter zu Vertauschungen kommen kann.


Appian aus Alexandria lebt im späten 2. Jahrhundert n. Chr. und ist ein Zeitgenosse des Kaisers Marcus Aurelius. Er schreibt eine große römische Geschichte in Einzelmonographien, die ursprünglich von der Republik bis in die Kaiserzeit reichen. Es sind aber nicht alle von ihnen erhalten. Titel seiner Werke sind Syriaké, Keltiké, Iberiké, Hannibalé oder Mithridáteos. Er schreibt auch 5 Bücher Emphylikca über die Bürgerkriege von den Gracchen bis in die Zeit nach Caesars Tod. Die Abkürzung des erhaltenen Werkes lautet BC ("bellum civile"). Er ist kein großes Licht, entstellt aber auch nicht auf eigene Faust. Mitunter hat er ein gutes Gespür für brauchbare Quellen, schöpft auch aus der Historiographie. Man vermutet, dass er im zweiten Buch auf Asinius Pollio zurückgreift. Weiters gibt es viele Parallelen zu Plutarch.