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Die Weltmacht Rom




Die Bürger:

Rom ist zu Beginn des Jahrhunderts die führende Macht im Mittelmeerraum - ohne Konkurrenz. In Italien heben die Römer keine Steuern ein, doch die socii müssen ihr militärisches Aufgebot Rom zur Verfügung stellen, behalten darüber hinaus jedoch ihre alte Selbständigkeit. In allen Städten fördern die Römer jedoch die Herrschaft der Besitzenden. Außerdem übt der enorme Erfolg des aristokratischen Stadtstaates Rom großen Einfluss auf andere aus, sich freiwillig ebenfalls an diese Herrschaftsform anzugleichen.


Menschen, die das ius Latii verliehen bekommen haben, werden gegenüber den sonstigen Nichtbürgern (peregrini) bevorzugt, sie bekommen auch leichter das volle Bürgerrecht, wenn sie nach Rom ziehen. Je bedeutender aber die Vorteile werden, die das Bürgerrecht mit sich bringt, desto geiziger werden die Römer mit seiner Verleihung. So entsteht im Lauf des 2. Jahrhunderts das Bundesgenossenproblem, das im 1. Jahrhundert voll zum Ausbruch kommt. Die Italiker partizipieren zwar an der wirtschaftlichen Blüte des Imperiums, haben aber keine politischen Rechte, werden bei der Gründung von Kolonien generell nicht berücksichtigt und haben auch kein Berufugsrecht (ius provocationis).


Schon am Ende des 2. Jahrhunderts wird der Preis sichtbar, den Rom für das Weltreich bezahlt hat: Die Kriege haben das alte Bauerntum ruiniert und auch die Gracchen waren nicht in der Lage, das Grückgrat Roms zu retten. Die soziale Struktur ist ruiniert. Dazu kommt, dass das Weltreich nur der Oberschichte, den Senatoren und Rittern, zugute kommt. Die haben im Grund keine andere Wahl, als ihr gigantisches Vermögen in Grundbesitz in Italien zu investieren. Mit der Bewirtschaftung immer größerer Landgüter durch nach jedem Krieg nach Italien strömenden Sklavenmassen tragen sie maßgeblich zum Niedergang der durch die Kriege noch nicht ruinierten Bauern bei, in vielen Gebieten übersteigt die Zahl der Sklaven die der freien Bewohner. Plinius bringt es später auf den Punkt: latifundia perdiderunt Italiam.