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Die Weltmacht Rom




Pydna - der endgültige Sieg im Osten - 2:

Die Folgen dieser Macht bekommen die Völker des Mittelmeers unmittelbar zu spüren. Das Römertum wandelt sich, und die Furcht, die eben erst errungene Machtstellung wieder zu verlieren, motiviert die Herren der Welt zu ungeheurer Brutalität, zum Teil gefördert durch die Unterwürfigkeit der Besiegten. Auch nach Pydna werden keine neuen Provinzen eingerichtet, doch üben die Römer eine indirekte Beherrschung mit eiserner Konsequenz aus. Illyrien wird in drei politisch abhängige, getrennte Gebiete zerschlagen. Makedonien wird in vier Gebiete geteilt, die kaum Kontakt unter einander haben dürfen (kein Handel, nicht einmal Eheschließungen sind erlaubt) und wirtschaftlich ruiniert (Schließung der Silberbergwerke, Verbot der Holzschlägerung für den Schiffbau). Epirus wird als Strafe für die Teilnahme am Krieg gegen Rom furchtbar bestraft, 70 Städte werden zerstört, 150.000 Menschen versklavt. Ein weiterer Gegner, der achaische Bund, wird mit der Deportation seiner Führung nach Rom bestraft, die Hälfte kommt dabei um - unter den Deportierten kommt auch der Geschichtsschreiber Polybios nach Rom.


Sogar gegen Rhodos, das lediglich im Krieg für Rom vermitteln wollte, soll der Krieg erklärt werden, was Cato gerade noch verhindern kann. Dennoch verliert es alle Besitzungen und erhält übermächtige Konkurrenz durch Delos, auf der ein Freihafen eingerichtet wird. Außerdem verliert es alle Besitzungen, womit es mit dem Reichtum vergangener Jahrzehnte verbei ist. Eumenes II wird einfach fallen gelassen, indem man ihm einer Verbindung zu Perseus beschuldigt. Er kommt nach Rom, um sich zu rechtfertigen, doch man lässt ihn nicht vor den Senat sondern schickt ihm einen Quästor (einen niedrigeren Beamten gibt es nicht!). Statt dessen verhandelt man mit Prusias, einem charakterlosen Speichellecker, der als König die römischen Senatoren als Götter anredet. Seine Unterwürfigkeit kann er beim Gegenbesuch einer römischen Gesandtschaft noch steigern: Er begrüßt sie in seiner Heimat nicht im Königsornat sondern in der Tracht eines römischen Freigelassenen!


Ein unerwünschtes, für Rom aber noch nicht bedrohliches Ergebnis der Schwächung der hellenistischen Reiche ist der Aufstieg der Parther. Bis 130 erobern sie den Iran und Mesopotamien. Währenddeessen kontrollieren die Römer ihre Klientelkönigreiche durch ständige Gesandtschaften. 140/39 nimmt auch Scipio an einer solchen Gesandtschaft teil. Ihrer tatsächlichen Macht beraubt, können die hellenistischen Herrscher ihre Reiche mehr schlecht als recht unter Kontrolle halten. In Ägypten, dem Reich der Ptolemäer, kommt es nach anhaltenden inneren Konflikten sogar zur Teilung des Landes unter Ptolemaios VI, der Ägypten und Zypern erhält, sein Bruder Ptolemaios VIII bekommt die Kyrenaika, die er an Rom vererben will, sollte er kinderlos bleiben, ein Fall, der letztlich dann nicht eingetreten ist. Man sieht aber daraus, dass es den Menschen bewusst was, dass es keinen Unterschied macht, ob Rom nun direkt oder über Klientelkönige regiert.