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Die frühe Republik




Literarische Quellen:

Die literarische Darstellung beginnt mit der historischen Dichtung. Gnaeus Naevius schrieb im 3. Jahrhundert v. Chr. im Versmaß der Saturnier (altrömisches Versmaß) das Gedicht Bellum Poenicum über den 1. Punischen Krieg. Davon sind aber nur Fragmente erhalten. Es ist auffällig, welch geringen Wert die Römer der frühen und mittleren Republik auf die Aufzeichnung ihrer Geschichte gelegt haben, auf die sie ja so stolz waren.


Die erste echte Geschichtsschreibung ist ein Import aus Griechenland: Quintus Fabius Pictor schrieb in griechischer Sprache für ein griechisches Publikum. In Rom selbst fehlte das Interesse an solchen Werken völlig - die Römer waren inzwischen anderwertig beschäftigt. Pictor bemühte sich, der (griechisch sprechenden) Welt die römischen Standpunkte darzulegen und begreifbar zu machen.


Die Annalistik orientierte sich an den Beamtenlisten, der Stoff wird nach Jahren gegliedert aufgeschrieben. Das Problem besteht darin, dass so Zusammenhänge zerrissen werden und nur mehr schwer nachvollziehbar sind. Begonnen wird mit der Gründung der Stadt (ab urbe condita), ursprünglich waren auch diese Werke in griechischer Sprache. Vertreter sind Lucius Cincius Alimentus und Aulus Postumius Albinus. Die gesamte Annalistik ist verloren.


Trotz des schlechten Erhaltungszustands ist das Werk des Ennius (239 bis 169 v. Chr.) von Bedeutung. In seinen Annales behandelt er die Geschichte in lyrischer Form. Seine Darstellung der Zeit von der Stadtgründung bis in seine Zeit wird zur allgemein verbindlichen Darstellung und in der Schule (auswendig!) gelernt. Erst in der frühen Kaiserzeit wird sein Werk von dem Vergis (Aeneis) verdrängt.