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Die frühe Republik




Die Folgen des Keltensturms auf Roms Innenpolitik:

Die außenpolitische Katastrophe hat auch innenpolitische Folgen. Der Mauerbau verschlingt gewaltige Mittel, die nur der Bauernstand aufbringen muss. Einerseits ist durch die militärischen Aktionen viel zerstört worden, andererseits bringen auch die zusätzlichen Abgaben die Bauern in Bedrängnis. Viele Bauern geraten in hohe Schulden. T. Manlius Capitolinus will angeblich dem Volk helfen, wird aber bezichtigt eine Verschwörung zu planen und hingerichtet.


Angeblich 367 bringen die Volkstribunen C. Licinius Sextus und L. Sextius Lateranus zwei Gesetze durch, die Licinisch-Sextischen Gesetze. Ihr Inhalt ist umstritten, möglicherweise sind manche Inhalte auch eine spätere Fiktion. In jedem Fall gelingt mit diesen Gesetzen der soziale und politische Ausgleich.


Die Eigentumsverhältnisse bleiben unangetastet, die bereits bezahlten Zinsen auf die Kredite werden aber von der Kreditsumme abgezogen. Diese Maßnahme stellt eine echte Entlastung der verschuldeten Bauern dar.


Der ager publicus geht gegen eine geringe Abgabe in private Nutzung über, doch darf kein Bürger mehr als 125 Hektar des ager publicus besitzen, dessen Okkupation auf diese Weise beschränkt wird. Es ist ungewiss, ob diese Bestimmung tatsächlich schon in den Gesetzen enthalten war. Fest steht, dass T. Gracchus später genau das beantragt und durchgesetzt hat, wobei er entweder eine alte Tradition wieder aktiviert hat oder die Idee stammt überhaupt von ihm und antike Historiker haben die Maßnahme bereits in die Licinisch-Sextischen Gesetze hineinprojiziert.


In diese Zeit fällt auch die endgültige Bildung des Amtsadels. Das Amt des tribunus militum populi wird aufgelöst, das Oberamt in den Händen der beiden Konsuln festgeschrieben. Einer der beiden Konsuln darf ab jetzt Plebejer sein, das ist aber keine Bedingung. Auch für zugewanderte Adelige wird ein völliger Ausgleich erreicht, es entsteht eine neue adelige Führungsschicht, der patrizisch-plebejische Amtsadel. Die Lex Canuleia hebt das Heiratsverbot zwischen Patriziern und Plebejern auf.


Lediglich die Nobilität verschließt sich dieser Entwicklung. Definiert als Nachfahren der Konsuln kapselt sie sich völlig ab und wird zu einem höchst exklusivem Führungszirkel, der die Grundlagen schafft für den Aufstieg zur Weltmacht. Für diese Entwicklung ist nämlich die Nobilität verantwortlich und trägt sie wesentlich. Insgesamt sind das nur rund 15 Familien, zum Beispiel die Claudier, Cornelier, Aemilier, Valerier, Sulpizier, Manlier, Servilier und Fabier.


Es wird mit der Prätur ein neues Amt geschaffen, das die Gerichtsbarkeit kontrolliert. Der Prätor ist dem Konsul unterstellt und nur für die Stadt Rom zuständig. Das Amt ist zunächst nur den Patriziern vorbehalten.