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Der 2. Punische Krieg




Die Barkiden:

überraschend steht Rom jedoch vor Schwierigkeiten im Westen: Karthago baut seine Position in Spanien immer weiter aus. Die Familie des Hamilkar Barkas setzt sich gegen die karthagische Geldaristokratie unter Hanno durch und schafft sich im Westen einen Ersatz für die Verluste von Sardinien, Korsika und Sizilien. Dafür gibt es nun zwei Varianten: Hanno will ins Zentrum Nordafrikas vordringen, Hamilkar bevorzugt die Unterwerfung Spaniens. Das Volk gibt Hamilkar 236 die Strategenwürde für Libyien sowie die Erlaubnis nach Spanien zu gehen.


Mit ihrem Vater gehen auch die drei Söhne Hamilkars: Hannibal, Hasdrubal und Mago. Ebenfalls dabei ist sein Schwiegersohn, der auch Hasdrubal heisst. Hier bereitet die Familie der Barkiden langfristig den Revanchekrieg gegen Rom vor, denn Hamilkar hat die Niederlage gegen die Römer nie überwunden. Er verlangt von seinem erst zehn Jahre alten Sohn Hannibal am Altar des Gottes Baal den Schwur, dass er nie Freund der Römer sein werde. Dabei darf man nie vergessen, dass die Formulierung nicht direkt auf Krieg ausgerichtet ist und dass wir nur die römische überlieferung besitzen - und von nichts sind die Römer überzeugter als davon, dass das Lebensziel Hannibals die Vernichtung Roms ist.


Die Punier kennen Spanien schon lange, da sie den Süden kontrollieren. Das Land ist sehr fruchtbar und bietet ein Italien vergleichbares Menschenpotenzial. Das in Spanien abgebaute Silber kann zu Münzen verarbeitet werden, mit denen Karthago seine Söldnerheere bezahlen muss. Dazu kommt, dass sich die Römer nie für Spanien interessiert haben, denn die Bewohner Spaniens sind ausgesprochen kriegerisch. Die Urbevölkerung hat sich schon früh mit indogermanischen Einwanderern vermischt. Wahrscheinlich sind sowohl Berber als auch Kelten nach Spanien gekommen (Keltiberer).


Hamilkar unterwirft Andalusien (das damals natürlich noch nicht so heisst, weil es nach den Vandalen benannt wurde), in dem sich große Silbervorkommen befinden. Die Römer betrachten den enormen Machtzuwachs Karthagos mit Skepsis und entsenden zur Sicherheit eine Gesandtschaft nach Spanien, doch Hamilkar argumentiert geschickt, dass die Punier die Resourcen Spaniens brauchen, um die Zahlungen an Rom leisten zu können.


Als Hamilkar 229 im Kampf fällt, übernimmt sein Schwiegersohn Hasdrubal das Kommando in Spanien. Rom ist währenddessen mit den Kelten beschäftigt und kann sich um Spanien nicht kümmern. Obwohl Hasdrubal auch militärisch erfolgreich ist und über ein ausgeprägtes Organisationstalent verfügt, liegt seine Hauptstärke in der Diplomatie. Er heiratet eine spanische Fürstentochter und macht Karthago Nova als Hauptstadt zum Mittelpunkt seines Reiches.